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Die Importe aus den BRIC-Staaten summierten sich im vergangenen Jahr auf 138,8 Milliarden Euro, was 15,4 Prozent der deutschen Einfuhren entspricht. 1996 lag der Umsatz lediglich bei 21,7 Milliarden Euro. Das waren 6,1 Prozent der gesamten Importe.
Auf der anderen Seite wächst die lokale Wirtschaft nur schwach:
Damit würde Brasilien hinter Mexiko und Kolumbien zurückfallen. Für Deutschland erwarten Fachleute 2012 ein BIP-Plus von rund einem Prozent. © Thomson Reuters 2012 Alle Rechte vorbehalten. Nächster Artikel: Indische Wirtschaft legt leicht an Tempo ...
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Das muss kein Widerspruch sein, denn die heimische Industrie ist der Verlierer, wenn es um die Befriedigung der Binnennachfrage geht, die immer mehr auf Importe zurückgreift. Die Gründe werden im zweiten Artikel genannt und stimmen leider, Bürokratie, hohe Steuern, arbeitnehmerfeindliche Arbeitsgesetzgebung, starker Real - alles dies summiert sich und schwächt die brasilianische Industrie, deren Anteil am BIP immer mehr zurückgeht, während Landwirtschaft und Dienstleistungen ihre Position ausbauen.
Aber es gibt eine Ausnahme bei der Industrie, die Kfz-Branche leidet nicht. In Brasilien setzt sich der Preis eines Autos so zusammen: 32 % Steuern, 10 % Gewinn, 58 % Kosten. Die Welt sieht anders aus: bis 16 % Steuern, 5 % Gewinn und 79 % Kosten. Zum Vergleich noch die Verhältnisse in den USA: 6 bis 9 % Steuern, 3 % Gewinn und 88 bis 91 % Kosten. Die Werte stammen vom Beratungsunternehmen IHS Automotive in Brasilien.
Einige Preise, die zeigen, wie der Autokäufer in Brasilien benachteiligt ist (Werte in R$, umgerechnet mit 1 Peso = 0,44 R$, 1 € = 2,54 R$, 1 US$ = 2,02 R$):
- Ein Chevrolet Cruze kostet in Brasilien 74.000 R$ (davon sind 19.000 R$ Steuern), in Argentinien 65.000 R$, in Frankreich 55.000 R$ und in den USA 43.000 R$
- Ein Nissan Frontier kostet in Brasilien 121.000 R$ (davon sind 40.000 R$ Steuern!), in Argentinien 105.000 R$, in Frankreich 77.000 R$ und in den USA 63.000 R$
- Ein Basismodell des Honda Fit kostet in Brasilien 57.000 R$ (davon sind 15.000 R$ Steuern!), in Argentinien 45.000 R$, in Frankreich 28.000 R$, in den USA 33.000 R$ und in Japan 34.000 R$
Bei Forbes konnte man vor 2 Wochen nachlesen, dass der Jeep Grand Cherokee in seiner Basisversion in den USA 28.000 US$ kostet, in Brasilien aber 89.500 US$ bzw. 179.000 R$, also dreimal so teuer ist wie in den USA! Dazu muss man wissen, dass in Brasilien zur Zeit die Autos mit reduzierter Industriealisierungssteuer verkauft werden, um die heimische Industrie zu stärken. Ein Hoch auf die dafür verantwortlichen Lobbyisten, solche Verkäufer wünscht sich jede Firma! VW, GM, Fiat und Ford beherrschen nach wie vor den brasilianischen Markt und halten zusammen 81,8 % Marktanteil. Und dass die Käufer die absurd hohen Preise akzeptieren, liegt wohl mit daran, dass die meisten hier ihr Auto abstottern und nur die Höhe der Raten ansehen, nicht den Gesamtpreis, der am Ende herauskommt.
Da die reduzierte IPI-Steuer ausläuft und jeder Kaufentschlossene noch profitieren wollte, wurden im August 400.000 Fahrzeuge verkauft, das ist ein neuer Rekord für Brasilien. Damit sind per August in Brasilien ca. 2,5 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen worden. Es wird übrigens damit gerechnet, dass die IPI-Reduzierung um 2 Monate verlängert wird - sehr wahrscheinlich angesichts des schwachen BIP-Wachstums.
Fazit: Brasilien ist stark, denn wer solche Zahlen verkraftet, hat Puste! Und das konnte ich gestern und vorgestern auf der BRASIL WINDPOWER in Rio sehen, wo ich für deutsche Kunden, u.a. des Firmenpools Brasilien / Mercosur der IHK Essen, ausstellte - das Windenergiegeschäft blüht, wächst und gedeiht in Brasilien!
Fazit: Brasilien ist stark, denn wer solche Zahlen verkraftet, hat Puste! Und das konnte ich gestern und vorgestern auf der BRASIL WINDPOWER in Rio sehen, wo ich für deutsche Kunden, u.a. des Firmenpools Brasilien / Mercosur der IHK Essen, ausstellte - das Windenergiegeschäft blüht, wächst und gedeiht in Brasilien!
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