23 September 2019

Umweltminister Salles über die Rede Bolsonaros zur Eröffnung der neuen Sitzungsperiode der UNO am 24.9.2019

Wir wollen die falsche Vorstellung beseitigen, dass es einen Abbau des Umweltsystems gab, dass es eine Lockerung der Gesetzgebung oder der Aufsicht im Umweltbereich gab, dass Brasilien sich nicht um die Umwelt kümmert. Das ist alles nicht wahr! Wir müssen dies alles klären, damit diese Meldungen oder Fehlinformationen nicht ständig wiederholt werden.

Das ist die sinngemäße Übersetzung seiner Aussage, die hier mit der übersetzten Überschrift KLARSTELLUNGEN BRASILIENS VOR DER UNO veröffentlicht wurde. Leider ist diese Klarstellung sehr nötig, denn die Anschuldigungen gegen Brasilien, deren Grundlage falsche und unvollständige fake news sind, werden von den Medien ständig wiederholt und von unbedarften oder auch böswilligen Lesern nachgeplappert.

De Gaulle soll gesagt haben: "Le Brésil n'est pas un pays sérieux". Abgesehen davon, dass es keine Bestätigung dafür gibt, dass dieser Satz tatsächlich so ausgesprochen wurde, muss festgestellt werden, dass Brasilien sehr wohl ein ernstzunehmendes Land ist, nicht nur trotz, sondern auch wegen der Regierung Bolsonaro. Niemand kann gezwungen werden, den Präsidenten Brasiliens zu mögen, aber dass die Qualität seines Kabinetts erheblich über der liegt, die man den Ministerriegen Lulas und Dilmas zuschreibt, kann niemand bestreiten. Und von Bolsonaros Kabinett ist noch kein Mitglied in einem Strafprozess rechtskräftig verurteilt und hinter Gittern gebracht worden. Das kann man allerdings nicht von allen Kabinettsmitgliedern Lulas und Dilmas sagen.

Und wir sollten uns auch immer vor Augen halten, dass Brasilien flächen- und bevölkerungsmäßig das fünftgrößte Land der Erde ist, die achtgrößte Volkswirtschaft, der zweiundzwanziggrößte Exporteur der Welt und das siebenunddreissigkomplexeste Land, gemessen mit den Economic Complexity Index (ECI). Da ist das falsche Mitleid der ehemaligen chilenischen Präsidentin mit Brasilien, weil es Jaír Messias Bolsonaro mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt hat, völlig falsch angebracht. Wobei ich völlig verstehe, dass sie Bolsonaro nicht mag, weil dieser ihren Vater kritisierte. Ich verstehe auch den französischen Präsidenten, der sich über eine ähnlich unpassende Kritik an seiner Frau über Bolsonaro aufregte. Ein Präsident, auch der brasilianische, darf nicht in der Öffentlichkeit so reden, als ob er am Stammtisch säße. In dieser Hinsicht war de Gaulle, der immer mit Würde auftrat, sicher ein nachahmenswertes Vorbild. Ebenso wie Adenauer, der trotz seines rheinischen Humors nie die Würde (und Bürde) seines Amtes als Bundeskanzler vergaß.

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