15 Juni 2006

Export nach Brasilien oder Fertigung im Lande?

Diese Fragen stellen sich viele Exportwillige, die ein Geschäft nicht wegen fehlender Wettbewerbsfähigkeit verlieren wollen. Kodak hat diese Frage für sich entschieden und wird die Digitalkamera Easyshare C360 in der Freihandelszone von Manaus von der Firma Jabil montieren lassen. Sie wird dann in Brasilien nur noch 900 R$ und nicht mehr 1.300 R$ kosten. Außer Brasilien läßt Kodak Digitalkameras nur noch in China bauen. Sony baut schon länger Digitalkameras in der Freihandelszone, die Firmen Elgin (Canon-Großhändler) und Flex wollen dies ebenfalls tun und haben bereits entsprechende genehmigte Projekte.

2005 wurden 2 Mio. Digitalkameras in Brasilien verkauft, doppelt so viel wie 2004. 2006 sollen es 3 Mio. Einheiten werden. Das Potential ist groß, 2004 hatten 34 % der brasilianischen Haushalte eine Analogkamera und nur 2,4 % eine digitale. 2007 soll der Anteil der Digitalkameras auf 19,5 % steigen, das wäre dann ein Bestand von 9,3 Mio. Digitalkameras. Plausibilitätskontrolle: (9,3 : 19,5) x 100 = 47,69 Mio. Haushalte bzw. knapp 4 Personen pro Haushalt, also richtig. 2005 wurden bereits mehr digitale als analoge Kameras verkauft. Während in der „ersten Welt“ die Verkäufe analog - digital sich die Waage halten, macht in Brasilien die Analogtechnik immer noch 70 % des Umsatzes von Kodak aus.

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