09 Februar 2009

Erholt sich Brasiliens Autoindustrie schon?

Der Januar 2009 war, was die Kfz-Produktion angeht, gegenüber dem Januar 2008 sehr schwach, aber gegenüber dem Dezember 2008 schoß die Produktion stückzahlmäßig um 92 % nach oben. Im Januar 2008 wurden 255.200 Fahrzeuge hergestellt, im Januar 2009 waren es nur 186.100, während der Dezember 2008 nur 96.600 verbuchen konnte.  

Aber produziert ist noch nicht verkauft! Im Januar 2009 wurden 197.500 Fahrzeuge zugelassen, im Dezember 2008 waren es 194.500, d.h. nur ein magerer Zuwachs von 1,5 %. Gegenüber dem Januar 2008 mit 215.000 Neuzulassungen gab es sogar einen Rückgang von 8,1 %.

Der Export betrug im Januar diesen Jahres 428,3 Mio. US$, 58,3 % weniger als im Januar 2008, als er 1,023 Mrd. US$ erreichte. Gegenüber dem Dezember 2008 gab es einen Rückgang von 50,5 %, in diesem Monat lag der Export noch bei 865,3 Mio. US$. 

Im Januar wurden im dritten aufeinanderfolgenden Monat Arbeitsplätze abgebaut, diesmal waren es 1.858, das bedeutet einen Rückgang der Beschäftigtenzahl um 1,5 %. Ohne die eingeleitete Kurzarbeit wäre die Zahl der neuen Arbeitslosen in diesem Sektor noch höher.

Der Regierung ist zwar keine Abwrackprämie eingefallen, aber die Industrialisierungsteuer wurde erlassen bzw. reduziert, aber nur bis Ende März, dann gelten wieder die alten Werte.

Lesen Sie zu diesem Thema auch  Autoproduktion in Brasilien erstmals seit Juli gestiegen. Warum allerdings in dieser Reuters-Meldung Sao Paolo und nicht São Paulo geschrieben wird, weiss ich nicht. Viele Pressestimmen aeusserten sich negativ ueber den armen Tom Cruise, z.B. Tom Cruise leistete sich blamablen Besuch in Brasilien, weil er ¡Holá! und ¡Grácias! in Rio gesagt hat. Aber wenn er halt nur Spanisch kann, war das i.O., denn Spanisch versteht man hier. Und er wollte eben hoeflich sein. Aber Italienisch? Das ist pure Ignoranz.

1 Kommentar:

  1. Ich habe Zugriff auf die Produktionszahlen eines französischen Autokonzerns, welches ein Fahrzeugwerk in Brasilien hat. Die Produktionszahlen fielen massiv von September bis Dezember ab. Im Januar lief fast gar nichts über deren Montageband.
    Daher kann ich die Zahlen nicht nachvollziehen. Was aber nicht heißen muss, dass es bei allen so ist. Aber mir erscheinen solche Meldungen als merkwürdig.

    Die Autoproduktion wird bislang von der Autoindustrie einfach angehalten. Beispielsweise hat GM letztes Jahr 4 Millionen Fahrzeugeinheiten gebaut, aber nur 50 % davon verkauft. Jetzt versuchen alle (nicht nur GM) ihre Lagerbestände zu verknappen, indem die hocheffiziente Produktion angehalten wird. Die Banken geben solange keinen Kredit, solange noch liegendes Kapital vorhanden ist (die Fahrzeuge auf Halde). Wer darunter leidet sind definitiv die Automobilzulieferer, die gnadenlos auf JIT und/oder JIS getrimmt wurden. Denn die haben keine Lagerbestände, die verkauft werden müssen ...

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