20 Februar 2007

Nasdarovje, Gospodin João da Silva!

Das Wodkamuseum in St. Petersburg sagt seinen deutschen Besuchern: "Vodka hat in Russland eine vielfältige Bedeutung. Sein Verzehr dient der Entspannung, der Kräftigung, der Gesundung, der brüderlichen Vereinigung und was sonst ein akutes Anliegen der Trinkwilligen sein könnte."

Und was könnte wohl der Grund sein, daß der brasilianische João und seine Frau Maria Wodka anstelle einer guten Pinga trinken? Vielleicht kennt ihn Smirnow, denn für diesen Wodkafabrikanten ist Brasilien bereits sein viertgrößter Markt. Die Marke ist die Nr. 1 bei uns und ihr Absatz wuchs letztes Jahr um 30 % gegenüber 2005. Der Konkurrent Orloff konnte immerhin 10 % Zuwachs erzielen, der Importeur Absolut wuchs sogar um 112 %, hält aber nur 1 % Marktanteil. Der Wodkakonsum steigt in Brasilien jährlich um 11 %, damit ist Brasilien der sechstgrößte Wodkamarkt der Welt, das bedeutet zur Zeit einen Verbrauch von 4.500.000 Kästen voller Wodkaflaschen mit einem Verkaufswert von 500.000.000 R$ im Jahr.

Und schon zieht der Markt die Aufmerksamkeit der echten Kenner auf sich, so benutzte der russische Eigentümer von Imperia, der die Internetadresse www.vodka.com für 3 Mio. US$ gekauft hat, einen Karnevalsaufenthalt in Brasilien zu Gesprächen mit Campari über eine Zusammenarbeit.

Ein Grund für das Florieren ist die Vorliebe des brasilianischen Konsumenten (ich will lieber nicht das Wort Trinker benutzen) für Fruchtgetränke auf Wodkabasis, deren Anteil am Wodkaabsatz in Brasilien bereits geschätzte 5 bis 10 % beträgt; zum Vergleich, in den USA sind es 20 %. Und hier ist noch Platz für Innovationen, nur in Brasilien gibt es z.B. Wodka mit Cajúgeschmack.

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