07 April 2007

Fröhliche Ostern!

Das wünsche ich allen Bloglesern und das können sich viele Brasilianer auch wünschen, denn von Januar 2004 bis Februar 2007 konnten wir dank des starken Reals und der dadurch ermöglichten Importe, die auf die Preise drückten, bei einigen Produkten eine kräftige Deflation verzeichnen:

- 43 % DVD-Spieler
- 28 % Reis
- 27 % Fernsehapparate
- 24 % PCs
- 14 % Sojaöl
- 13 % Margarine
- 11 % Telefonapparate
- 8 % Seife
- 7 % Nudeln

Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß wir jetzt nur noch importierte Ware kaufen, sondern in vielen Fällen auch, daß sich die einheimische Industrie der Konkurrenz gestellt hat und durch Rationalisierung etc. wettbewerbsfähig wurde und damit ihr Überleben sicherte. Es gibt natürlich auch Fälle, wo z.B. wie bei der Spielzeugindustrie viele einheimische Produkte durch importierte ersetzt wurden, wobei der Import von der Industrie selbst durchgeführt wird. Und das heißt natürlich auch, daß man sich hier die "holländische Krankheit" geholt hat, was bedeutet, daß die Fabrikation zugunsten des Handels mit Importware zurückgefahren oder eingestellt wurde. Vielleicht nach dem Motto: "Ist der Handel noch so klein, bringt er doch mehr als Arbeit ein"? Denn eine Firma fit für den globalen Wettbewerb zu machen, besonders, wenn es u.a. auch gegen chinesische Konkurrenten geht, und wenn die eigene Regierung einen nur Knüppel zwischen die Beine wirft, ist anstrengender als Händler zu werden.

Es gibt natürlich Grenzen für die "Fitwerdung", vor allem, wenn unlauterer Wettbewerb im Spiel ist, dann kann manchmal eine Industrie nicht mithalten und verschwindet. Oder, wie im Fall der brasilianischen Textilindustrie, rafft selbst eine Regierung Lula sich doch zu Maßnahmen auf, um den Konkurs eines ganzen Sektors zu vermeiden.

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