26 September 2007

Schulzeugnisse und Verkehrspolizei

Was haben Schulzeugnisse und Verkehrspolizei gemeinsam? Ganz einfach, in São Paulo gibt es beides nicht! Sie lesen richtig, wir haben weder Verkehrspolizei noch Schulzeugnisse in den öffentlichen Schulen.

Erst ab Oktober gibt es wieder Schulzeugnisse mit Noten (hier von 1 bis 10) und einer schriftlichen Beurteilung des Schülers durch den Lehrer. Heute ist es den (öffentlichen) Schulen freigestellt, Zeugnisse auszustellen oder den Eltern mündlich mitzuteilen, wie die Kinder sich in der Schule machen.

Vor fünf Jahren wurde die Verkehrspolizei in São Paulo aufgelöst. Jetzt sollen 1.375 Militärpolizisten wieder den Verkehr an 1.011 Orten in der Stadt überwachen. 156 dieser Orte haben dabei Priorität, denn dort ist vermutlich das Aufkommen an Bußgeldern und Verkehrsstrafen besonders hoch. Denn die Aufgabe der Verkehrspolizei ist genau diese, Strafen auszustellen!

Freuen wir uns über den Fortschritt! Zumindestens darüber, daß man erkannt hat, das Schüler irgendwann mal erwachsen und dann unbarmherzig beurteilt werden, von ihren Vorgesetzten, Kunden oder Partnern. Und anhand der Zeugnisse werden die Kinder jetzt wenigstens auf das reale Leben in Brasilien vorbereitet, nicht auf das klassen- und elitenlose in Utopia. Und wegen der Verkehrsstrafen sollten wir uns auch keine grauen Haare wachsen lassen, bisher wurden Übertretungen durch "Roboter", sprich automatische Geschwindigkeitsmeßgeräte und Erkennungsgeräte, die Autos per Nummernschild erfassen, die im jeweiligen Gebiet zu bestimmten Zeiten (unser "rodízio") nicht fahren dürfen, erfaßt und jetzt werden diese eben durch richtige Menschen unterstützt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen