13 Juli 2009

Vor der Präsidentenwahl 2010 läuft nichts mehr in Brasilien?

Das wurde mir heute jedenfalls als Hinweis, nicht als Frage, aus Deutschland gesagt. Hier wird das anders gesehen und zwar nicht aufgrund "verläßlicher Informationen", sondern aufgrund von Zahlen. Und die sagen, dass die ausländischen Multis in Brasilien ihr Investitionsprogramm wieder voll aufgenommen haben. Per Mai 2009 sind bereits 11,2 Mrd. US$ in das Land geflossen, der zweithöchste Wert des Jahrzehnts. Und dieses Geld wurde nicht an der Börse angelegt, sondern in die Aktivitäten unseres Handels, des Dienstleistungssektors, der Landwirtschaft und der Industrie gesteckt. Weitere Informationen finden Sie bei der Sociedade Brasileira de Estudos de Empresas Transnacionais e da Globalozação Econômica - SOBEET, deren Präsident Luís Afonso Lima die in der Überschrift gestellte Frage vehement verneint. Aber leider auch darauf hinweisen muss, dass die 11,2 Mrd. US$ immer noch 19,7 % unter dem Vorjahresvergleichswert liegen. Das liegt aber daran, dass die lokalen Niederlassungen ihren Mütter am Jahresanfang "Unterstützungsgelder" in Form von Gewinntransfer schickten, der niedriger ausgefallen gewesen wäre, wenn diese Mütter nicht dringend Geld gebraucht hätten. Und wer lässt schon seine Mutter hängen, vor allem, wenn diese nicht bittet, sondern anordnet. SOBEET wird übrigens von Firmen wie Siemens, ThyssenKrupp und Basf unterhalten, der Präsident des Beirates ist der pensionierte Siemens - Chef in Brasilien, Hermann Wever.

Also zurück zur Überschrift. Bei den ausländischen Multis läuft alles beinahe wie gehabt, bei den brasilianischen noch nicht, die investieren tatsächlich noch zurückhaltend.

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