06 Februar 2010

Tempora mutantur et nosmet cum iis

Mit "wir" meine ich Brasilien und die europäischen Länder, denn etwas ganz und gar Unerwartetes ist geschehen. Gestern betrug das LÄNDERRISIKO BRASILIEN ganze 150 PUNKTE! Und das von GRIECHENLAND, der Wiege der abendländischen Kultur, 415 PUNKTE. Und selbst das alte "Mutterland" Brasiliens, PORTUGAL, stand bei 227 PUNKTEN und sein Nachbar auf der iberischen Halbinsel, SPANIEN, wies 165 PUNKTE aus. IRLAND hatte 169 PUNKTE und ITALIEN 155.

Das Risiko wird dabei durch das Aufgeld für Credit Default Swaps (CDS) gemessen.
Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise (oder besser Bankenkrise?) erreichte Brasilien 355 Punkte (die Deutsche Bank - Graphik zeigt sogar einen höheren Wert als die Zahlen des O Estado de São Paulo), was bedeutet, dass ein Investor, der sich gegen eine eventuelle Zahlungsunfähigkeit Brasiliens schützen wollte, 3,55 Prozentpunkte mehr als für die Marktreferenz - CDS der USA - zahlen musste. Damals, im Oktober 2008, lag Portugal bei 85 Punkten, Spanien bei 82, Irland bei 113, Italien bei 117 und Griechenland bei 134.

Aber Brasilien hat keinen Grund, euphorisch zu werden; unsere Zahlungsbilanz und unsere Binnenverschuldung geben wenig Anlass zu Optimismus, vor allem in dem Jahr, in dem der Nachfolger Lulas gewählt wird und deshalb Wahlgeschenke angesagt sind.

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