24 November 2012

Ein teurer Spaß, unsere Feiertage!


Die brasilianische Industrie verliert 2012 bis zu 45 Mrd. R$, heute ca. 16,6 Mrd. €, im Jahr durch Feiertage. Dabei ist der Tag des Schwarzen Bewusstseins oder Dia da Consciência Negra nicht berücksichtigt, weil er ein auf die Stadt São Paulo beschränkter Feiertag ist. Er alleine ist verantwortlich für den Verlust von bis zu 1,3 Mrd. R$. am BIP der Industrie von São Paulo. Der BIP-Verlust wurde vom Industrieverband von Rio FIRJAN - Federação das Indústrias do Estado do Rio de Janeiro berechnet und berücksichtigt nur nationale und bundesstaatliche Feiertage. Wenn man den Tag des Schwarzen Bewusstseins einrechnet, liegt der BIP-Verlust des Bundesstaates São Paulo einschließlich seiner Hauptstadt bei 15,4 Mrd. R$. In Wirklichkeit ist der Wert wegen der vielen Fenstertage noch höher. 2012 haben wir 10 nationale und weitere 30 bundesstaatliche Feiertage, die auf Arbeitstage fallen. Laut dem Ministerium für Rassengleichheit (Secretaria de Políticas de Promoção da Igualdade Racial) sind bereits über 450 Städte und Gemeinden dem Vorbild São Paulos gefolgt und feiern ebenfalls das Schwarze Bewusstsein.

Der Anteil São Paulos (Bundesstaat mit Hauptstadt) am BIP fällt übrigens, 2009 betrug er noch 33,5 %, 2010 waren es nur noch 33,1 % bzw. in absoluten Werten nominal 1,25 Billionen R$. Der prozentuale Rückgang ist auf unterschiedliche Preissteigerungsraten zurückzuführen; 2010 stiegen die Preise in São Paulo um 6,6 %, in Brasilien aber um 8,2 %, u.a. wegen der starken Nachfrage nach commodities. Allgemein bestätigen die vom IBGE vorgelegten Zahlen, dass der Anteil der Industrie am nationalen BIP weiter zurückgeht und die starke Konzentration der industriellen Tätigkeit auf São Paulo etwas nachlässt. Für Standortentscheidungen keine unwichtige Information!

2 Kommentare:

  1. ...ich glaube in Rio de Janeiro ist der "Dia da Consciência Negra" auch ein Feiertag.

    AntwortenLöschen
  2. ...ich glaube in Rio de Janeiro ist der "Dia da Consciência Negra" auch ein Feiertag.
    Gruß
    Torsten Lesniak

    AntwortenLöschen