07 Mai 2020

Ein Fachmann spricht über Maßnahmen gegen das Coronavirus in Argentinien und Brasilien


"Brasilien folgte einem entgegengesetzten Weg. Der rechtspopulistische Präsident Bolsonaro lehnte sich an Trumps Reaktion an mit der Behauptung, es handele sich nur um eine „gripecinha“ (eine kleine Grippe). Seiner Meinung nach ist jeder Schlag gegen die Wirtschaft wesentlich gefährlicher als eine Pandemie. Nur eine kräftige Bevölkerung ist nötig, meint er, um das Virus zu besiegen. So muntert er die Bevölkerung auf, Sport zu treiben, anstatt Vorsichtmaßnahmen zu treffen. Und was Sport nicht schaffe, möge Gott schon richten: die Evangelikalen, denen Bolsonaro angehört, setzen alle Hoffnung auf die Hilfe des Herrn. Sondermaßnahmen im Bereich des Sozialstaats und der Infrastruktur bleiben – wie erwartet – aus."

Wer ist dieser "Fachmann"? Prof. Dr. Andrés Musacchio heißt er und seinen Beitrag Corona-Virus weltweit: Lateinamerika im Fokus können Sie hier lesen: LINK Und wünschen wir ihm, dass er sein Fach bald verlässt und sich ansieht, was es außerhalb des Faches zu sehen gibt. Warum schreibt er eigentlich nicht über seinen Präsidenten "...die linksradikale mit Lula befreundete Marionette der wegen Korruption im Visier der Staatsanwaltschaft stehenden Frau Kirchner..."?

Prof. Dr. Andrés Musacchio ist Studienleiter für den Themenbereich „Wirtschaft, Globalisierung, Nachhaltigkeit“. Seine Arbeitsschwerpunkt sind Ökonomie und Sozialpolitik und, wen wundert es, geborener Argentinier. Und die zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie Freunde Brasiliens sind.

Dass in Brasilien der Nationale Notstand ausgerufen wurde, Ausgangssperren gelten, Maskenpflicht herrscht und Arbeitslose, die bisher als Tagelöhner ihren Lebensunterhalt fristeten, vom Staat 600 R$ pro Monat erhalten, kehrt der allwissende Professor genauso unter den Tisch wie die Feldlazarette, die in Fußballstadien errichtet wurden, um nur einige der Maßnahmen zu nennen.Selbst religiöse (?) Organisationen wie die EVANGELISCHE AKADEMIE BAD BOLL, an der dieser Spezialist arbeitet, sind also nicht vorurteilsfrei. Schade! Warum arbeitet er eigentlich bei einer evangelischen Akademie, wenn es ihm an Gottvertrauen fehlt? Wäre es eine katholische, wäre er schon entlassen worden, obwohl der Papst auch Argentinier ist. Aber abgesehen von polemischen Äußerungen, wer sich bei LINK über die Lage informiert, kann sehen, dass tatsächlich -selbst bei Berücksichtigung der im Vergleich zu Brasilien kleinen Bevölkerung Argentiniens - die Anzahl der Erkrankten und Toten in Argentinien erstaunlich gering ist. Und das ist sicher auf die rigorose frühe Ausgangssperre zurückzuführen, über die meine beiden Patensöhne, die in Buenos Aires studieren, berichten und meine Freunde in diesem Land ebenso. Übrigens hat einer meiner Patensöhne gerade sein Mobiltelefon einem Taxifahrer in Buenos Aires geben müssen, der im ein Messer an den Hals hielt, um ihn zu überzeugen, dass es gesünder sei, ohne Telefon zu leben. Aber das erwähne ich nur zur Abrundung des Bildes.

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