30 August 2006

Tendenzen der brasilianischen (besser nippogermanischen) Automobilindustrie

Zwei Überschriften aus der heutigen Ausgabe des ESTADO DE SÃO PAULO:

VOLKS BEGINNT DIE ENTLASSUNGEN UND MITARBEITER STREIKEN
Hintergrund: VW hat angekündigt, 1.800 Mitarbeiter ab 21.11.06 zu entlassen und droht damit, falls nötig, das Werk in São Bernado do Campo zu schließen, in dem über 10.000 Menschen arbeiten. Als ein Grund wird die fehlende Wettbewerbsfähigkeit im Export angegeben. Am 21.11.06 endet der Stabilitätspakt mit der Gewerkschaft. Man fühlt sich an eine Baufirma in Deutschland erinnert, die selbst der damalige Bundeskanzler nicht retten konnte.

TOYOTA VERGRÖSSERT FABRIK IN SÃO BERNADO
Hintergrund: Die Firma exportiert Schmiedeteile, u.a. Kurbelwellen, an Fabriken in den USA und muß die entsprechenden Fertigungslinien mit einer Investition von 42 Mio. US$ ausweiten.

Dazu eine persönliche Erinnerung: Als ich als Geschäftsführer eines Automobilteileherstellers mit VW verhandelte, saßen mir oft mindestens 5, manchmal 10 oder sogar 12 Gesprächspartner gegenüber. Bei meinen Gesprächen mit Toyata war es immer nur einer, entweder der Geschäftsführer oder ein Einkäufer bzw. Entwicklungsingenieur. Und bei Toyota habe ich nie auf einen Manager warten müssen, der sich gerade in seinem Büro die Schuhe putzen ließ und während dieser Wartezeit habe ich nie im Nachbarbüro einen japanischen Manager des Mutterhauses gesehen, der gerade den Sportteil der Tageszeitung las. Manchmal fragt man sich, wo unsere Preussen geblieben sind!

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