22 Februar 2008

Brasiliens Auslandsverschuldung auf Rekordwert - aber nach unten!

Der Saldo der Aktiva im Ausland mit der staatlichen + privaten Verschuldung ist das erste Mal in der Geschichte Brasiliens negativ, d.h. Brasilien könnte alle diese Schulden zahlen und hätte (Situation im Januar 2008) noch 4 Mrd. US$ in der Kasse. Daran ist nicht nur der starke Export, sondern natürlich auch der schwache Dollar beteiligt, dessen Kurs heute so aussah:

kommerzieller Dollarkurs: 1,699 (Kauf) 1,701 (Verkauf) 
Schwarzmarktdollarkurs: 1,800 (Kauf) 1,860 (Verkauf)

Touristendollarkurs: 1,670 (Kauf) 1,830 (Verkauf)


Ein Euro konnte heute für 1,484 US$ gekauft werden.  Der Dollar - Real - Kursverlauf der letzten 12 Monate war dieser:

kommerzieller Kurs

Schwarzmarktkurs
Touristenkurs

Seit Mai 1999 war der Dollar nicht mehr so billig in Brasilien! Ende 2007 betrugen die brasilianischen Divisenreserven 180,3 Mrd. US$, sie wuchsen damit im letzten Jahr um 110,1 %. Die Nettoauslandsverschuldung, also die Fremdwährungsverschuldung abzüglich der brasilianischen Aktiva im Ausland entwickelten sich so:

Die Werte für 2007 und Januar 2008 sind geschätzt. So wie es aussieht, wird Brasilien wohl den "Investmentgrade" - Status noch 2008 erhalten. Trotzdem sollte man bei aller Euphorie nicht vergessen, dass Brasilien eine sehr hohe interne Verschuldung (1,2 Billionen R$) aufweist und dass ein einziges Geschäft wie der Kauf der Xstrata durch Vale aus dem Gläubiger Brasilien wieder einen Schuldner macht, weil dafür von der Firma 50 Mrd. US$ aufgenommen werden müssen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen