Unter diesem Titel hatte ich bereits beschrieben, wie schwierig es ist, in Brasilien zu investieren. Heute muß ich auf das Thema zurückkommen, weil ein Kunde von mir, für den wir eine Firma gegründet haben, jetzt das Stammkapital von einer Million Reais in Form einer Euroüberweisung schickte. Das muß bei der Zentralbank als ausländischen Stammkapital registriert werden, aber vorher muß der Kursschluß erfolgen. Und den will die größte Privatbank des Landes nicht machen ohne eine Kopie der Gesellschaftsverträge der Gesellschafter (zwei ausländische juristische Personen) und ihrer Bilanz zum Nachweis ihrer Idonität. Die Angst vor Geldwäsche scheint überhand zu nehmen, denn die brasilianische Gesellschaft konnte schließlich nicht gegründet werden, ohne z.B. vorher eine brasilianische Steuernummer für die Gesellschafter zu erlangen und notariell beglaubigte und konsularisch überbeglaubigte Handelsregisterauszüge - und diese noch in beeidigter Übersetzung - bei den brasilianischen Behörden vorzulegen. Und die brasilianische Gesellschaft, die das Geld bekommen soll, hat ein Konto bei der fraglichen Privatbank am Firmensitz im Landesinneren von São Paulo! Und um dieses zu eröffnen, wurden alle von der Filiale verlangten Dokumente vorgelegt. Und in der Stadt São Paulo liegen die Dokumente der Gesellschafter bei unserer Bankfiliale, weil zuerst hier ein Konto eröffnet werden sollte. Aber intern darauf zurückzugreifen, ist wohl selbst der größten Privatbank Brasiliens zu aufwendig.
Was kann man machen, um diese Probleme zu vermeiden? Ganz einfach, machen Sie ein Konto bei der Banco do Brasil auf und verzichten Sie auf die Dienste von Privatbanken wie Bradesco und Itaú. Die Banco do Brasil verlangt alle diese Dinge nicht.
Die erwähnte Itaú machte 2007 den Rekordgewinn von fast 8,5 Milliarden R$,wobei allerdings 1,3 Milliarden R$ aus dem Verkauf von Beteiligungen wie z.B. bei Redecard stammen. Der Gewinn war sogar höher als der des Erzrivalen Bradesco, der "nur" 8,01 Milliarden R$ Gewinn für 2007 meldete.
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