03 Mai 2011

Mindestgehalt

In Deutschland wird noch über Sinn und Unsinn des Mindestgehaltes debattiert, in Brasilien haben wir es seit Menschengedenken. 2012 soll es laut Schatzminister Guido Mantega um 13 oder 14 % angehoben werden. Er sieht keine Gefahr, dass die Inflation dadurch angeheizt wird.

So hat es sich entwickelt:

vigência = Gültigkeit, valor mensal = Monatswert, valor diário = Tageswert,  valor hora = Stundenwert

545 R$ sind mit dem Kurs 2,3562 R$ = 1 € von heute 231 € und künftig dann 264 €. Zum Leben auch in Brasilien zu wenig und zum Sterben zu viel. Eine Haushaltsangestellte bekommt in São Paulo in einer Mittelklassefamilie mindestens 800 bis 1.000 R$. Wenn man ihr ein Mindestgehalt anböte, würde sie lieber als Tagelöhnerin Putzen gehen und wesentlich mehr verdienen. Ein Fahrer verdient nicht unter 1.200 R$ im Monat, eine zweisprachige Sekretärin ist unter 4.000 R$ wahrscheinlich nicht zu haben und ein Verkaufsleiter verdient 10.000 R$ oder mehr, wenn er etwas taugt. Wenn er viel taugt, können es auch 30.000 R$ sein, also fast 13.000 €. Dabei fällt in's Gewicht, dass die Kosten für den Arbeitgeber ca. doppelt so hoch sind - das Billiglohnland Brasilien war einmal!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen