10 Februar 2014

Die gebeutelten Autofahrer

In Deutschland macht der ADAC-Präsident einen Rückzieher und vermeidet damit einen Fallrückzieher und in Brasilien liest man unter der Überschrift Riesige Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur angekündigt, dass viel getan werden soll in unserem Lande. Laut Präsidentin Dilma Rousseff sollen fast 60 Milliarden US-Dollar in den kommenden Jahren zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel in den brasilianischen Städten aufgewendet werden. U.a. heisst es "Nach ihren Worten wird die Riesensumme zum Bau von U-Bahnlinien, S-Bahnen, Einschienenbahnen, Straßenbahnen und Sonderspuren für Busse (insgesamt 3.500 Kilometer) verwendet werden. Die Priorität der Investitionen liegt dabei beim Ausbau des Schienverkehrs.".

Erstens frage ich mich, ob diesen Worten Taten folgen und zweitens, wo denn der Autofahrer bleibt? Muss ich jetzt auf das Auto verzichten? Muss ich künftig mit einem Öffentlichen Verkehrsmittel fahren, um politisch korrekt zu sein /  zu bleiben? Und wird dann die Autoindustrie die Tore schließen oder nur noch Busse bauen? Oder Sonderfahrzeuge für gehobene Parteimitglieder, für die dann Sonderspuren eingerichtet werden?  Schon jetzt ersticken die "Sonderspuren" für Busse den Autoindividualverkehr, aber das ist m.E. durchaus gewollt und erwünscht, denn die Wähler der Arbeiterpartei PT der Präsidenten fahren Bus - als Fahrer, Kassierer oder Passagier - und freuen sich über jedes stehendes Auto, meint jedenfalls offensichtlich unser PT - Oberbürgermeister von São Paulo. Nur er und seine Kollegen vergessen, dass der Traum der Busfahrer ist, Autofahrer zu sein und die Zahlen beweisen, dass sich dieser Traum auch verwirklichen lässt. Und sicher fährt unser Oberbürgermeister nicht mit Gepäck im Bus zum Flughafen, oder? Von der Präsidentin ganz zu Schweigen.

Wehret den Anfängen! Auch in Deutschland wollten die Grünen unsere Freiheit als Autofahrer beschneiden mit 5 DM pro Liter Treibstoff. Siehe dazu auch meinen Post vom 3.2. über Treibstoffpreise in Brasilien. Es wäre schön, wenn sowohl die öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut als auch die Strassen in Brasilien verbessert würden, mit allem, was dazu gehört, intelligente Ampeln, Unter- oder Überführungen anstelle von Kreuzungen, Vermeidung von Flaschenhälsen und Entflechtung von LKW-, Bus- und PKW-Verkehr sowie breitere PKW-Fahrbahnen sowie in São Paulo die Entfernung der eine Million Kradfahrer von der Strasse, die sich mehrheitlich aufführen wie die Eigentümer der Strasse und zwischen den PKWs fahren / rasen und zum Verkehrschaos maßgeblich mit beitragen. Entweder eigene Kradwege oder Fahren nach Regeln!

2 Kommentare:

  1. Genau wie Sie, Herr Naumann, bin ich immer noch überzeugter Autofahrer und manchmal nicht politisch korrekt. Die vielen Kradfahrer in São Paulo würden mich mitunter auch nerven. Allerdings kenne ich keine westliche Megastadt, in der kein Verkehrschaos herrscht und in der nicht öffentliche Verkehrsmittel und "grüne" Wege der Fortbewegung mit missionarischem Eifer gefördert werden - sehen Sie sich nur London oder New York an !

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  2. Bom dia.Stimmt ihr beide.Schöne Woche.Luciene.

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