13 September 2013

Export nach Brasilien

Wer nach Brasilien exportieren will, hört von seinen Importeuren unweigerlich, dass der Import in Brasilien extrem bürokratisch gehandhabt werde und sehr teuer sei. In der Tat ist 2012 der Import Brasiliens um 2 % zurückgegangen, aber der Europas sogar um 6 %. Trotzdem importierte Brasilien 2012 immer noch Güter für 233 Mrd. US$ und nahm damit weltweit mit einem Anteil von 1,6 % den 21. Platz unter den Importnationen ein. 2010 lag die Zuwachsrate der brasilianischen Importe gegenüber dem Vorjahr noch bei 43 % und 2011 immer noch bei 24 %. Trotz aller Hindernisse importiert Brasilien also weiterhin im grossen Massstab, was die einheimische Industrie, deren Anteil am BIP in den letzten Jahren ständig zurückging, veranlasste, die Regierung um Schutzmassnahmen zu bitten. Eine dieser Massnahmen bestand in einer Erhöhung der IPI - Steuer auf industrialisierte Produkte um 30 Prozentpunkte für importierte Autos. Ausserdem sollen 2013 temporäre Sonderzölle (Safeguards) für 100 noch nicht definierte Produktgruppen eingeführt werden und für besonders bedrohte einheimische Industrien wie die Textil- und Chemieindustrie wird erwogen, diesen den Zugang zur vereinfachten Veranlagung nach dem Simples Nacional  - Steuersystem zu gewähren; Importkontingente einzuführen und, wie für die Autoindustrie bereits geschehen, ein INOVAR – Programm zu schaffen, mit dem diese Industrien die IPI – Steuer durch Erhöhung ihrer Wertschöpfung und Investitionen in F&E reduzieren können. Anstelle der IPI – Reduzierung könnte auch eine Beseitigung der PIS – und Cofins – Abgaben beim Kauf in Brasilien produzierter Vorprodukteund der Anmietung von Anlagen treten. Ausserdem hatte der Ministerrat des Aussenhandelsrates CAMEX vor, im Februar 2013 insgesamt 618 Zollpositionen in die ExTariff – Liste aufzunehmen, dadurch werden vorübergehende Zollsenkungen beim Import von Kapitalgütern und Dienstleistungen, die nicht in Brasilien gefertigt bzw. erbracht werden, möglich, was die Industrieproduktion stärken soll.

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