26 April 2014

Will der Oberbürgermeister von São Paulo zeigen, wie man Wahlen verliert?

Fast jeder zweite Paulista hat statistisch ein Auto und wenn er darin sitzt, heißt das nicht unbedingt, dass er sich auch von A nach B bewegt, jedenfalls nicht schnell. Ich fuhr gestern um 18:00 von Interlagos nach Moema, wo ich um 19:31 ankam. Da hat mein Navigationsgerät und Apple Map mir etwas ganz anderes gesagt:
Und warum? Weil das dumme Ding nicht mit der noch grösseren Dummheit bzw. Dreistigkeit derer gerechnet hat, die die exklusiven Omnibusspuren ohne Sinn und Verstand eingeführt haben. Auf einigen grossen Strassen sind sogar zwei von drei Spuren nur diesen öffentlichen Verkehrsmitteln vorbehalten, während sich der Individualverkehr mit 12 km/h (ich gestern) abquält. Seit neuestem dürfen auch besetzte Taxis die Omnibusspur nicht mehr benutzen, unsere Sozialisten wollen mit allen Mitteln den Individualverkehr, d.h. den "reichen" Autofahrer, der ja sowieso nicht PT wählt, in die Knie zwingen. Ob wohl einige unserer deutschen Grünen nach Brasilien ausgewandert sind? Dann können wir uns ja auf Ideentransfer gefasst machen. Der Gedanke ist nicht abwegig, auch die deutschen Gewerkschaften haben mehr oder weniger erfolgreich versucht, bei deutschen Automobilherstellern in Brasilien Einfluss zu gewinnen. Die Sozialistische Internationale lässt grüssen.

Übrigens trifft es mit Sicherheit die falschen Wähler, denn selbst der Gärtner, der in unserer Gegend von Haus zu Haus zieht und Rasen mäht, fährt sein eigenes, mühsam bezahltes Auto und setzt sich nicht in den Buss. Das gilt auch für den Schwimmbadreiniger, der ebenfalls sein eigenes Auto hat und nicht imTraum daran denkt, einen Bus zu benutzen. Von denen übrigens schon 122 (!) in diesem Jahr in São Paulo abgefackelt worden sind. Auf dieser Karte können Sie sehen, wo dies geschah:

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