30 Januar 2008

Werfen Sie die Flinte nicht in's Korn, man kann seine Produkte in Brasilien verkaufen!

Aber manchmal sieht es nicht so aus, dann bekommen wir Briefe wie diesen:  

"Wir haben schon mehrmals versucht, in Brasilien Fuß zu fassen, bislang jedoch ohne Erfolg. Grund dafür ist einerseits die starke lokale Konkurrenz der Firma XXX und andererseits die überdurchschnittlich hohen Einfuhrzölle und Steuern, was uns dann im Wettbewerb zu lokalen Herstellern doppelt belastet. Es mangelt uns nicht an Anfragen. Während diverser Messen - Herr YYY hat z.B. bereits 2 x an der Hospitalar in São Paulo teilgenommen - oder durch diverse Gespräche mit der IHK, hatten wir schon Kontakt zu einigen brasilianischen Firmen. Jedoch ist es nie zu einem Auftrag gekommen, da lokale Produkte oder Geräte aus Fernost wesentlich billiger bezogen werden konnten. Auch wenn der Real nicht direkt an den Dollar gebunden ist, erschwert auch der Wechselkurs US$/€ unsere Geschäfte nach Brasilien. Es ist daher wesentlich günstiger US Produkte als deutsche Produkte einzukaufen, ganz zu schweigen von den erhöhten Transportkosten. Wir haben daher beschlossen, vorerst nicht weiter in Brasilien zu investieren, sondern uns auf Länder zu konzentrieren, die weitaus einfacher zu bewirtschaften sind."

Da ist guter Rat ... nein, nicht teuer, sondern kostenlos! Vom 10. - 14. März halte ich in der IHK Essen und am 17.3. in der IHK Stuttgart kostenlose Gespräche mit Brasilieninteressenten, denen ich zeigen möchte, das solche "Hilferufe" wie der hier wiedergegebene nicht umsonst sind, denn dem Hilfesuchenden kann geholfen werden! Zum Beispiel durch die Neueinstufung eines Produktes in einen günstigeren Zolltarif, durch Zollbefreiung, durch Steuerrückvergütung beim Export an eine eigene Handelsniederlassung, durch Inanspruchnahme eines Zollfreilagers, durch richtige Wahl des Bestimmungshafens zur Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen, durch Lizenzvergabe und was es eben sonst an Möglichkeiten gibt bis hin zum Aufbau einer lokalen Produktion.

1 Kommentar:

  1. Wer sich darüber beklagt, dass die brasilianischen Behörden Industrieeinfuhren restriktiv behandeln, sollte sich mal informieren, wie rigoros die europäischen Behörden in diesen Tagen die Einfuhr von (gutem) brasilianischem Rindfleisch total verbieten. Aber die Verbraucher in Europa sollen wohl gezwungen werden, wässriges und fad schmeckendes europäisches Rindfleisch zu essen.
    Da gelingt es einer kleinen, einflussreichen Agrarlobby - die nur noch 2-3% des europäischen Bruttosozialprodukts repräsentiert - ihre Interessen durchzusetzen. Wie man gerüchteweise hört, stecken vor allem englische (BSE lässt grüßen) und schottische Rinderzüchter hinter der Maßnahme.
    Ich jedenfalls wundere mich nicht, wenn sich Brasilien mit eigenen Maßnahmen gegen einen solchen Handelsprotektionismus der EU wehrt. Leidtragende sind dann am Ende vor allem europäische Mittelständler, die gute, und in Brasilien gewünschte und benötigte Produkte nicht verkaufen können.

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