Anzahl der Notariate pro Bundesstaat
- Minas Gerais: 3.039
- São Paulo: 1.571
- Bahia: 1.039
- Paraná: 945
- Rio Grande do Sul: 752
Totaleinnahmen 2007 = 3,8 Mrd. R$
- São Paulo: 1,6 Mrd. R$
- Rio de Janeiro: 533 Mio. R$
- Minas Gerais: 421 Mio. R$
- Rio Grande do Sul: 229 Mio. R$
Soweit, so gut, aber wie sehen die Einnahmen eines Notariats im Einzelfall aus? Auf der Grundlage der bisher ermittelten Zahlen ergibt sich ein erschreckendes Bild, 1.446 Notariate verfügen nämlich nur über Einnahmen von 500 R$ im Monat, das sind nur 190 €! Die Mehrheit dieser Not leidenden Notariate sind im Norden, Nordosten und Zentral-Westen Brasiliens beheimatet, also dem Teil Brasiliens, den man mit Fug und Recht als Entwicklungsland bezeichnen kann. Die Hälfte der Notariate kommt auf Monatseinnahmen von maximal 5.000 R$ bzw. 1.900 €, davon auch die der Landeshauptstädte der armen Bundesstaaten der vorher aufgezählten Regionen. Dann gibt es weitere 1.33o Notariate in den mittleren Städten im wohlhabenden Süden und Südosten, die es auf Einnahmen von über 50.000 R$ im Monat bringen. Und zu guter Letzt kommen wir zu den 100 größten Notariaten Brasiliens, die fast alle in den Bundesstaaten São Paulo und Rio de Janeiro zu finden sind, sie setzten 2007 immerhin 500.000 bis 2 Mio. R$ monatlich um.
Die rentabelsten Notariate sind die, die sich der Registrierung von Immobiliengeschäften widmen. Das größte davon ist in Rio de Janeiro und erzielte 2007 mit 150 Mitarbeitern 2,36 Mio. R$ Einnahmen im Monat. Das zweite in dieser Rangliste kam auf 2,2 Mio. R$ und ist in São Paulo beheimatet. 7 der 10 größten brasilianischen Notariate sind übrigens in diesem Bundesstaat zu finden.
Viele der mittleren und großen Notariate werden von pensionierten zweitinstanzlichen Richtern geführt, die nominiert wurden, obwohl die Verfassung öffentliche Ausschreibung und damit verbundene Prüfungen vorsieht. Diese Missachtung der Verfassung geht so weit, dass Notariate "vererbt" werden. Sobald die noch fehlenden Daten aus den weit entfernten Randgebieten Brasiliens vorliegen, soll eine Moralisierung und Neuausrichtung des Sektors vorgenommen werden. Das ist wenigstens die Absicht von César Asfor, dem zuständigen obersten Bundesjustizaufsichtsbeamten.
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