15 Oktober 2016

Neues aus Absurdistan


Diese Szene wiederholt sich, seitdem der nicht wiedergewählte PT-Oberbürgermeister das Radfahren als Mittel, seine kaum vorhandene Popularität aufzubessern, entdeckt hat. Sie sehen hier die Avenida José Carlos Pace, der in ihrer ganzen Länge beidseitig ein Fahrradweg verpasst wurde. Jedes Wochenende und an Feiertagen werden zusätzlich zur vorhandenen Markierung Hütchen aufgestellt und Bänder gespannt, die das Überqueren der Straße für Autos verhindern und das ganze bewacht von ca. 15 Mitarbeitern der Stadt, die an den Übergängen unter Sonnenschirmen sitzen, wo ein Auto die Straße überqueren kann. Dort sitzen sie den ganzen Tag, um mit ihren Fahnen zu winken, wenn sich ein Radfahrer einem Auto nähert; wie zu den Zeiten, als vor der Eisenbahn, die im gefährlichen Schritttempo fuhr, ein Mensch mit einer roten Flagge voranging, um die Fußgänger vor dem eisernen Ungetüm zu warnen.

Es gibt nur ein Problem. Es gibt nämlich keine Radfahrer! Wenn an einem Tag mehr als 10 Radfahrer diese Straße benutzen, wäre ich sehr überrascht. Ich wohne in der Nähe und sehe praktisch nie einen Radfahrer.

Da die ganze Schose, wie wir Berliner sagen, also nicht dem Stimmenfang dienen kann, weil es zu wenige wären, kann ich mir nur noch vorstellen, dass der noch - Oberbürgermeister Haddad damit seinen Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosigkeit leistet.

Ich erwarte freudig den Tag, an dem sein im ersten Wahlgang gewählter Nachfolger sein Amt antritt und diesem Unsinn ein Ende setzten wird. Und die Formel I - Rennstrecke in Interlagos endlich, wie im Wahlkampf versprochen, privatisiert. Das ist nämlich ein weiteres Absurdistan. Seit ihrer Nutzung werden nämlich jedes Jahr, wenn die Formel I nach Brasilien kommt, Tribünen aus Rohren montiert und nach dem Spektakel wieder abmontiert. Mit dem Geld hätte man schon lange feste Tribünen aus Beton bauen können. Aber wahrscheinlich verdient jemand, der Einfluss auf die Entscheidung, keine festen Tribünen zu bauen, kräftig an der Miete der Rohrtribünen und an ihrer Montage und Demontage.

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