03 Juni 2010

Warum sind die Paulistas so nervös?

Hier ist die Antwort:
Die Fahrzeugdichte in São Paulo hat so zugenommen, dass das so genannte rodízio schon keine Wirkung mehr hat. Ausserdem wird es trotz automatischer Erfassung der Sünder durch optische Erkennungssysteme, die die Nummernschilder der Autos, die am jeweiligen Tag zwischen 7 und 10 Uhr und zwischen 17 und 20 Uhr Fahrverbot haben, an die Strafzettel austeilende Behörde Detran melden, nicht sooo ernst genommen. Morgens befolgen je nach Strasse 87 bis 92 % der Autofahrer das Fahrverbot, nachmittags zwischen 77 und 89 %.

Das rodízio wurde 1998 eingeführt, ursprünglich zur Verbesserung der Luftqualität. Diese verbesserte sich nur unmerkbar und fast nicht messbar, aber der Verkehr wurde besser und die Maßnahme blieb. Aber seitdem fiel die Durchschnittsgeschwindigkeit in der nachmittäglichen rush hour auf dem Korridor Consolação - Rebouças - Eusébio Matoso, der zur Ermittlung dieser Kennzahl von der CET - Companhia de Engenharia de Tráfego benutzt wird, um 33 %. Zwischen 17 und 20 Uhr war die Durchschnittsgeschwindigkeit vor der Einführung des stundenweisen Fahrverbots je nach Endnummer des Nummernschildes (z.B. 0 + 1 darf nicht am Sonntag fahren, 2 + 3 nicht am Montag, 4 + 5 nicht am Dienstag etc.) 17,5 km/h. 2009 war sie nur noch 11,7 km/h.

Zurück zur Fahrzeugdichte. Leider kenne ich nicht die Erklärung für den atypischen Wert von 2005, aber ich weiss, dass der Zunahme der Fahrzeugdichte um 43 % ein Bevölkerungswachstum von 8 % gegenüber steht. Das Strassennetz der Stadt wuchs ebenfalls, von 13.000 im Jahr 1976 auf 16.000 km heute.

1 Kommentar:

  1. kleine Anmerkung:
    Das Fahrverbot gilt nur Montag bis Freitag, demnach Endziffer 0&1 Montag, Endziffer 2&3 Dinstag usw.
    Samstag und Sonntag dürfen alle fahren ...

    Grüße aus Indaiatuba
    J.Scheib

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