Wenn es so weiter geht, wird Brasilien bald Deutschland nicht nur eingeholt, sondern sogar überholt haben. Im August wurden 329.100 Autos in Brasilien gebaut und 312.800 verkauft. Das ist der beste August aller Zeiten! Auf's Jahr hochgerechnet sind dies fast 4 Mio. Fahrzeuge! Als ich 1978 nach Brasilien kam, träumten wir von einer Million Fahrzeuge!
Diese Nachfrage nehmen die Asiaten zum Anlass, ihre Präsenz zu schaffen oder zu verstärken. Die chinesische Chery Automobile wird für 400 Mio. US$ eine Fabrik mit 1 Mio. Quadratmeter bebauter Fläche in Jacareí im Bundesstaat São Paulo bauen, wo u.a. Henkel eine Fabrik hat. Die Kapazität wird im Endausbau - zunächst werden nur 134 Mio. US$ investiert, um 50.000 Autos jährlich zu bauen - 150.000 Einheiten im Jahr betragen. Ende 2013 soll mit der Produktion begonnen werden. Damit ist der erste chinesische Autobauer mit einem Montagebetrieb in Brasilien angekommen. Chery wird von der ICMS-Befreiung beim Einkauf profitieren. Das Landesförderprogramm wurde 2008 unter dem Namen Pró-Veículo ins Leben gerufen. Chery hat ausserhalb Chinas bereits 15 Fabriken in 10 Ländern, die jährlich 650.000 Autos ausstossen. Es werden 17 Modelle gefertigt.
Da Toyota z.Z. in Sorocaba und Hyundai in Piracicaba weitere Fabriken bauen, wird der Bundesstaat São Paulo ab 2013 wieder mehr als 50 % der nationalen Autoproduktion auf sich vereinigen.
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17 September 2010
Autos, Autos, Autos - Brasilien auf der Überholspur
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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In der Tat bietet sich dem geneigten Beobachter auch ein verändertes Straßenbild. Innerhalb nur weniger Jahre haben sich in Brasilien, zumindest im städtischen Bereich, viele Altfahrzeuge verabschiedet. Dazu zählen viele recht antiquierte Fahrzeugtypen, insbesondere von Volkswagen. Gleichzeitig feststellbar ist, dass diese Altautos vor allem zugunsten von Neuwagen japanischer Hersteller wichen. Deren Anteil scheint fortwährend zu wachsen. Aber auch Franzosen mischen mit. Und an China kommt man heute eben nicht mehr vorbei. Während in Deutschland chinesisches Engagement zumindest auf dem Automobilsektor noch recht verhalten ist, mag Brasilien da den investitionswilligen Chinesen Tür und Tor öffnen. Und der Name Chery ist vermutlich eine Anlehnung an ein fast ähnliches Wort eines amerikanischen Konzerns. Durchaus vorstellbar, dass die Chinesen mit ihren Autos in Brasilien einen Markt erschließen, und auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern preislich sehr interessant sein könnten.
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