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05 Februar 2011
Kann Brasilien China bremsen?
Wobei die Frage vielleicht heißen muss, will Brasilien China bremsen? Denn immerhin ist China ein großer Kunde Brasiliens, 2010 hat Brasilien Waren - d.h. vielfach Rohstoffe - im Wert von 30,785 Milliarden US$ nach China exportiert. Umgekehrt konnte China nur Waren im Wert von 25,593 Milliarden US$ nach Brasilien verkaufen. Gegenüber 2009 wuchs der brasilianische Export nach China um 46 %, der Import aus China aber um 61 %. Und genau das ist es, was vielen brasilianischen Firmen Kopfschmerzen bereitet. Der nationale Industriedachverband CNI hat 1529 Mitgliedsfirmen im Oktober letzten Jahres zu diesem Thema befragt. 52 % der Firmen stoßen im Ausland auf chinesische Wettbewerber. Von diesen betroffenen Firmen haben 67 % Kunden an die chinesischen Konkurrenten verloren, 45 % haben sogar Marktanteile in Brasilien an ihre Konkurrenten aus China abgeben müssen. 4 % mussten sogar den Export aufgeben, weil sie gegen die chinesische Konkurrenz nicht ankamen. Aber nicht alle brasilianischen Firmen, die im Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen stehen, haben einfach aufgegeben. 50 % überlegen noch, welche Strategie sie fahren sollen, 48,4 % sind dabei, die Qualität und die Gestaltung ihrer Produkte zu verbessern, 45,4 % senken Kosten und 10 % haben Firmen in China aufgemacht. 13,2 % waren dies zu weit gehend, deshalb sind sie anstelle einer Firmengründung eine Partnerschaft mit chinesischen Unternehmen eingegangen. Dass sie damit die Hintertür für ihre chinesischen Konkurrenten nach Brasilien öffnen, ist Ihnen hoffentlich dabei bewusst. Mehrfachnennungen waren möglich, denn eine Maßnahme alleine reicht sicher nicht.
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
www.eurolatinainternational.com.br
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