16 Oktober 2011

Ob das Orakel von Delphi der Regierung bei der Budgetierung der Fussballweltmeisterschaft helfen kann?

Die Antwort gilt auch für die Frage nach dem künftigen Wechselkursverlauf im vorherigen Blogbeitrag, auch Post genannt, und lautet NEIN. Erstens ist die Planungsgenauigkeit nicht ausreichend und zweitens weiß niemand, wie viel von der immensen Summe, die die Weltmeisterschaft verschlingen wird, zweckgerecht verwendet werden wird. Die Planung eines solchen Grossveranstaltung, ich verwende absichtlich nicht das Unwort Event, kann auch nicht genau sein, dazu gibt es zuviele Einflussgrössen und Details. Hier kann man nur von einer Schätzung ausgehen und eine Obergrenze festlegen - was man nicht hat, kann man auch nicht ausgeben. Das gilt allerdings nur, wenn diese Binsenwahrheit zum Grundsatz erhoben wird und nicht durch grosszügige Kreditaufnahme ausgehebelt wird nach der Maxime "nach uns die Sündflut"!

Vor vier Jahren, als Brasilien als Austragungsland der nächsten Fussballweltmeisterschaft feststand, sprach die Regierung von folgenden Werten (in Klammern die Werte von Januar 2011):
  • Stadien 3,7 Mrd. R$ (6,6 Mrd. R$)
  • Urbane Mobilität 11,5 Mrd. R$ (12,1 Mrd. R$)
  • Flughäfen 5,6 Mrd. R$ (6,5 Mrd. R$)
  • Häfen 677 Mio. R$ (900 Mrd. R$)
Die Umbaukosten für das einst grösste Fussballstadium der Welt, Maracanã, schwankten zwischen 705 Mio. R$ und 1,1 Mrd. R$. heute liegen sie voraussichtlich bei 859,9 Mio. R$.

Die zweckgerechte Verwendung der Mittel ist tatsächlich nicht naturgegeben, wird doch gerade der Sportminister Orlando Silva der Korruption bezichtigt. In der neuesten "VEJA" kann man mehr darüber lesen. In den letzten 8 Jahren sollen über 40 Mio. R$ zweckentfremdet verwendet worden sein - für brasilianische Verhältnisse und in Anbetracht der oben genannten Summe wahrhaftig Kleingeld.

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