Fast könnte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man liest, dass die in Brasilien arbeitenden Europäer pro Jahr eine Milliarde US$ nach Hause schicken. Wobei es bezeichnend für das dollarorientierte Brasilien ist, dass man von US$ spricht und nicht von €, was doch naheliegend wäre. Aber selbst in den Abendnachrichten des Fernsehens sucht man vergeblich nach dem € - Kurs, während der US$ -Kurs jeden Abend verkündet wird.
Die Krise in Europa hat dafür gesorgt, dass über 100.000 Europäer zwischen 2008 und 2009 Arbeit in Lateinamerika suchten. Zwei Drittel der oben genannten Summe floss übrigens nach Portugal und Spanien. Übrigens haben im betrachteten Zeitraum die in Europa arbeitenden Brasilianer 1,3 Mrd. US$ nach Brasilien geschickt.
Das erste Mal seit 50 Jahren hat sich in Brasilien die Zahl der hier lebenden Europäer wieder erhöht. 1960 lebten offiziell 949.000 Europäer in Brasilien, 2000 waren es nur noch 338.000. 2010 war die Anzahl leicht auf 374.000 Europäer gestiegen, 80 % von ihnen kamen aus Portugal, Spanien und Italien. In Europa leben 443.000 Brasilianer, wobei immer weniger auswandern wollen, die Zahl war schon höher. Heute verlieren 13 europäische Länder mehr Einwohner durch Auswanderung, als sie durch Einwanderung von Ausländern gewinnen. Dazu gehören Portugal und Irland.
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06 Oktober 2012
Hängt Europa am brasilianischen Tropf?
Engineer, consultor, author e.g. "Aus internationaler Praxis", "Wirtschaftsboom am Zuckerhut", "Facetten des Imports" in "Business Guide Brasilien", articles in "HardvardBusinessManager", "Fortschrittliche Betriebsführung und Industrial Engineering", entrepreneur and inventor
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