14 Dezember 2019

Mag Brasilien seine Demokratie?

Die NGO Fondapol wollte es genau wissen und befragte ab Ende 2018 bis Anfang 2019 insgesamt 36.395 Personen aus 42 Ländern, was sie von der Demokratie in ihrem Lande halten.

Nur 23% der befragten Brasilianer glauben, dass die Demokratie gut oder sehr gut in ihrem Lande funktioniere, 77% meinen, sie tut es schlecht oder sehr schlecht.

Wenn man alle Länder auswertet, sieht man, dass die Unzufriedenen meist kleine Unternehmer, Angestellte aus Handel und Dienstleistung sowie Arbeiter und Arbeitslose sind. Am meisten unzufrieden sind die jungen Befragten und Personen zwischen 35 und 59 Jahren.

Neun von zehn Brasilianer, d.h. 93%, misstrauen der Regierung, 90% dem Parlament und 96% den politischen Parteien. Den Streitkräften trauen aber 70% und 45% sind einer Militärregierung gegenüber positiv eingestellt. Im Weltmittel sind es zum Vergleich nur 21%.

Am meisten beunruhigt die Brasilianer die Arbeitslosigkeit (96%), die Wirtschaftskrise (95%) und die Kriminalität (94%).

Brasilianer befürworten zu 73% die Aussage, ich ziehe mehr Ordnung vor, auch wenn dadurch Freiheiten eingeschränkt werden; damit nimmt das Land weltweit die zweite Position der Befürworter ein. Die weltweit erste Position wird von Brasilien eingenommen, wenn es um die Globalisierung geht; 81% meinen, dass sie Gelegenheiten bietet, der Weltdurchschnitt liegt bei 66%.

43% der befragten Brasilianer vertrauen religiösen Autoritäten, 90% sind religiöse Unterschiede egal und 85% meinen dies zur sexuellen Orientierung. Damit ist das Land weltweit eines der führenden in Fragen der Toleranz.

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