28 Dezember 2010

494.237 von insgesamt 6.934.196.000 Menschen auf der Erde

ist nicht viel, aber auf die 192 Mio. Einwohner Brasiliens bezogen, sind es schon 0,26 %. Was viel ist, wenn man weiss, dass es sich um knapp eine halbe Million Strafgefangene in Brasiliens Justizvollzugsanstalten handelt. Während der letzten acht Jahre, d.h. seitdem Lula Präsident ist, hat Brasilien 1,2 Mrd. R$ für die Anpassung und Modernisierung seines Gefängnissystems ausgegeben. Das war auch dringend nötig, denn laut dem Departamento Penitenciário Nacional (Deppen) des Justizministeriums wuchs die Anzahl der Inhaftierten zwischen 1995 und 2005 von etwas mehr als 148.000 auf 361.402, ein Zuwachs von 144 % in einem Jahrzehnt. Heute sind es bereits 494.237 Strafgefangene, die von ca. 60.000 Justizbeamten betreut werden. Dabei fehlen trotz aller Ausgaben immer noch Plätze für 194.000 Häftlinge. Um dieses Defizit abzubauen, wurden Bundesgefängnisse als Hochsicherheitsgefängnisse geschaffen, wo die Unterbringung eines Häftlings 5.000 R$ monatlich kostet; in einem "normalen" Gefängnis sind es nur 1.200 R$.

Vielleicht sollte man doch mehr Geld in die Verbrechensverhütung investieren? Denn uns steht nicht wie den Engländern in ihrer "glorreichen" Vergangenheit ein Kontinent wie Australien zur Verfügung, um Verbrecher zu deportieren.

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