...aber nicht nur volkswirtschaftlich gesehen, sondern auch die Bevölkerung wird immer grösser. Bei der Volkszählung von 2000 hatte das Land 169.590.693 Einwohner, zehn Jahre später bereits 190.755.799, also 12,48 % mehr. Im Norden war der Bevölkerungszuwachs mit 23,04 % am stärksten, gefolgt vom Mittelwesten mit 21,01 %, dann folgt der Nordosten mit 11,29 %, der Südosten mit 11,15 % und der Süden mit 9,15 %.
Brasilianischer Meister in der Disziplin Bevölkerungszuwachs wurde Amapá, wo die Bevölkerung von 557.226 auf 733.559 hoch schnellte. 1980 hatte dieser Bundesstaat sogar nur 180.078 Einwohner. Der Zuwachs ist aber eher, bevor die falschen Schlüsse gezogen werden, auf Zuwanderung wegen des wirtschaftlichen Wachstums zurückzuführen als auf einen Babyboom. Trotz des Wachstums von 40,7 % im letzten Jahrzehnt haben die Einwohner Amapás aber immer noch viel Platz, sich auszubreiten.
Der Bundesstaat São Paulo ist immer noch der bevölkerungsreichste Brasiliens, laut letzter Volkszählung mit 41.262.199 Einwohner, fast die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Der Zuwachs im letzten Jahrzehnt betrug 11,61 % oder absolut 4.292.720 Einwohner, das reicht ungefähr für Berlin und München zusammen.
Roraima schaffte 38,97 % Zuwachs, ist aber immer noch der bevölkerungsmässig kleinste Bundesstaat mit 450.479 Einwohnern, die sich nach Belieben und nach allen Richtungen ausbreiten können, ohne sich auf die Füsse zu treten.
Rio Grande do Sul wuchs am wenigstens, nur um 5,03 %, d.h. anstelle 10.181.749 in 2000 waren es 2010 auch nur 10.693.929 Einwohner.
Der grösste Bundesstaat im nördlichen Brasilien, Bahia, wuchs von den Staaten dieser Region am wenigsten. Die Einwohnerzahl stieg um 7,27 % von 13.066.910 auf 14.016.906 Menschen.
Santa Catarina profitierte vom Wachstum Florianópolis' und legte um 16,8 % zu und hatte damit bei der letzten Volkszählung 6.248.436 Einwohner anstelle 5.349.580 im Jahre 2000. Im Vergleich wuchs die benachbarten Staaten Rio Grande do Sul nur um 5,03 % und Paraná um 9,27 %.
Der Bundesdistrikt, nicht von Columbia, sondern vom Mittelwesten Brasiliens, verdoppelte fast seine Einwohnerzahl in 20 Jahren . Die Einwohnerzahl Brasilias und der Satellitenstädte wuchs allein im letzten Jahrzehnt um atemberaubende 25,79 % und erreichte 2010 schon 2.570.160 Menschen gegenüber 1.598.415 im Jahr 1990.
Minas Gerais wuchs wenig, aber steuert auf die 20 Millionen Einwohner zu. Die Bevölkerung wuchs um 9,68 % von 17.866.402 auf 19.597.330 Menschen.
Maranhão ist der Bundesstaat unter der Hegemonie einer Politikerfamilie, die einen Bundespräsidenten stellte, der nur einen Herzschlag entfernt von diesem Amt war, als der gewählte, aber nie vereidigte Tancredo Neves vor seinem Amtsantritt verstarb. Heute ist der jetzige Expräsident wieder im Amt, diesmal als Präsident des Senates. Über einige Dinge im Zusammenhang mit seiner Familie darf die Tageszeitung "O Estado de São Paulo" auf richterliche Anordnung hin nicht schrieben - überflüssig zu erwähnen, dass der Richter mit der erwähnten Familie befreundet ist. Der Bundesstaat, von einer Tochter des Senatspräsidenten regiert, hat den zweitniedrigsten HDI-Wert Brasiliens, nur Alagoas, das Bundesland des zurückgetretenen Präsidenten Collors, hat einen schlechteren. Maranhão hatte bei der letzten Volkszählung 6.574.789 Einwohner, vorher waren es 5.642.960. Im Nordosten sind nur Bahia, Pernambuco und Ceará bevölkerungsreicher.
Der kleine Bundesstaat Espírito Santo, was Heiliger Geist bedeutet, wuchs von 3.094.390 um 13,59 % auf 3.514.952 Einwohner im Zeitraum 2010 - 2000. Das benachbarte Rio de Janeiro erreichte demgegenüber nur 11,29 %,
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