Am 16.2. um Mitternacht müssen wir nämlich die Uhren um eine Stunde zurückstellen, die Sommerzeit in Espírito Santo, Goiás, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Paraná, Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul, Santa Catarina, São Paulo und dem Bundesdistrikt ist vorbei, auch wenn der Sommer selbst in ganz Brasilien noch andauert.
In ganz Brasilien? Nein, da gibt es im Süden die kleine Stadt Francisco Beltrão, die sich tapfer gegen den Sommer wehrt. Zumindest war dies mein Eindruck, als ich letzten Dienstag mit einem deutschen Firmeninhaber diesen Ort besuchen wollte. Er hat zwar einen Flughafen, aber der wurde am Dienstag nicht angeflogen. Also mussten wir nach Chapecó in Santa Catarina fliegen und von dort mit dem Leihwagen nach Francisco Beltrão fahren. So weit, so gut. Das Dumme war, dass wir am Montag in Jaraguá do Sul und Blumenau in Santa Catarina zu tun hatten, aber vom nächstgelegenen Flughafen Navegantes keine Verbindung nach Francisco Beltrão besteht. Also mussten wir nach São Paulo zurückfliegen und am Dienstag nach Chapecó hinfliegen. Am Aschermittwoch konnten wir dann unsere Gespräche führen, aber abends nicht zurückfliegen, weil an diesem Tag nur mittags geflogen wird, aber ausserdem wegen des schlechten Wetters - kühl und regnerisch - kein Flugzeug den nicht gerade üppig ausgestatteten Flughafen anfliegen konnte. Und wenn kein Flugzeug landet, ist auch keines da, um zu starten. Aber wir hofften natürlich, dass am Donnerstag ein Flug direkt nach São Paulo möglich sein werde - aber weit gefehlt, wieder dicht bedeckter Himmel und kein Flugzeug. Also hatten wir das Vergnügen, mit dem Bus 939 km zu fahren:
Nach vierzehneinhalb Stunden waren wir dann auch glücklich zurück und mein Besucher konnte nach einem weiteren Termin in São Paulo nach Deutschland zurückfliegen. Dieser Flug einschließlich Anschlussflug in Deutschland dauerte dann dreizehn Stunden. Wenn man bedenkt, dass er eine Woche vorher in Indien war, weiss man, was für harte Burschen mich besuchen.
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Wer am Sonntag vor Karneval geschäftlich fliegt, ist selbst schuld, die meisten Flüge waren hier in Congonhas, dem Stadtflughafen von São Paulo, gestrichen |
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In Florianópolis landeten wir am Dienstag zwischen auf dem Weg nach Chapecó |
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In Chapecó war die Welt, d.h. das Wetter, noch in Ordnung. Hier sehen Sie eine der wenigen Varig-Flugzeuge, die noch geflogen werden - was für ein Niedergang dieser ehemaligen Vorzeigegesellschaft Brasiliens! |
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Die Aussicht am Faschingsdienstag von dem einzigen offenen Restaurant, außerhalb der Stadt, diese war wegen Karneval "geschlossen" |
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Wir waren die einzigen Gäste und "verputzten" zwei solche Fleischplatten mit Picanha, von denen die erste dampfend auf dem Tisch steht. Bier dazu gab es nicht, denn wir hatten einen Leihwagen und seit einigen Tagen gilt in Brasilien Null - Alkohol am Steuer, selbst ein Gläschen gibt Punkte und eine Geldstrafe, bei Unfall je nach Schwere Führerscheinentzug und Gefängnis. |
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Das ist unser Bus |
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Der erste von drei Fahrern |
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Sieht bequem aus, aber nach 14,5 h denkt man anders |
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Das Gepäckabteil ist so gross, dass man darin aufrecht stehen kann |
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Hier fährt unser Bus gerade in den Bahnhof in Francisco Beltrão ein. 227,93 R$ mussten wir pro Person zahlen, schon mit Rabatt, also 86 €. |
Durch Klicken in ein Foto erscheint dieses in Originalgrösse, auf meinem Mac jedenfalls. Falls dies auf einem Windows-PC nicht funktioniert, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
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