12 März 2016

Auf der Mauer

kann man schön abwarten, wie sich der Wind dreht und dementsprechend auf der richtigen Seite abspringen oder weiter oben bleiben. Das macht die PMDB im Augenblick, sie entschied nämlich heute, dass man 30 Tage warten wird, um sich zu entscheiden. In diesen 30 Tagen darf kein Parteimitglied ein Regierungsamt übernehmen; Pech für die Präsidentin, die einen Luftfahrtminister ernennen muss. Der trat nämlich zurück, um für ein regierungsfreundliches PDMB-Mitglied stimmen zu können, welches zum Fraktionssprecher ernannt werden sollte und wurde. Dumm, dass der Rücktritt jetzt nicht rückgängig gemacht werden kann. Aber verständlich aus Parteispitzensicht. Denn für morgen wurde zu Antiregierungskundgebungen im ganzen Lande aufgerufen.

Wenn diesem Aufruf viele Brasilianer folgen, verläßt die PMDB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Regierungskoalition, was das Ende der Ära Dilma bedeutet und, weil dann der jetzige Vizepräsident Temer, gleichzeitig Präsident der PMDB, neuer Staatspräsident wird, der dafür sorgen wird, dass die arbeitslosen ehemaligen Kabinettsmitglieder seiner Partei schnell wieder Arbeit finden.

Und wenn morgen nur wenige Brasilianer auf die Straße gehen und niemand gegen Dilma protestieren will? Dann kann man immer noch in 29 Tagen entscheiden, in der Regierung zu bleiben, d.h. die Tröge nicht zu verlassen, nur die Wähler.

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